PLASTIC-AGE!

Wie Mikroplastik aus den Weltmeeren in unsere Nahrungskette gelangt

Mikroplastik, winzige Partikel von Kunststoff, die weniger als fünf Millimeter groß sind, ist zu einem der größten Umweltprobleme unserer Zeit geworden. Diese unsichtbaren Partikel sind überall zu finden, von den entlegensten Ozeantiefen bis hin zu den Gipfeln der höchsten Berge. Doch wie gelangt Mikroplastik eigentlich in unsere Nahrungskette?

Ein Großteil des Mikroplastiks in den Ozeanen stammt aus verschiedenen Quellen, darunter:

  1. Plastikmüll: Millionen Tonnen Plastikmüll gelangen jedes Jahr in die Ozeane. Dieser Müll zerfällt im Laufe der Zeit durch Sonnenlicht, Wellen und Reibung in immer kleinere Partikel, bis schließlich Mikroplastik entsteht.
  2. Kosmetika und Reinigungsmittel: Viele Kosmetika, Körperpflegeprodukte und Reinigungsmittel enthalten winzige Kunststoffpartikel, die als Schleifmittel dienen. Diese gelangen über Abwasserkanäle in Flüsse und letztendlich in die Ozeane.
  3. Synthetische Fasern: Kleidung und Textilien aus synthetischen Materialien wie Polyester und Nylon geben bei jedem Waschgang Mikroplastikpartikel ab. Diese gelangen über das Abwasser in Flüsse und Meere.
  4. Plastikabrieb: Kunststoffprodukte wie Autoreifen, Farben und Lacke können bei der Abnutzung winzige Partikel abgeben, die letztendlich in die Umwelt gelangen.

Sobald das Mikroplastik in die Ozeane gelangt ist, breitet es sich unaufhaltsam aus und wird von Meeresströmungen in alle Ecken der Welt transportiert. Auf seinem Weg wird es von einer Vielzahl von Meereslebewesen aufgenommen, von Plankton bis hin zu Fischen und Meeressäugern.

Ein besorgniserregender Aspekt ist, dass Mikroplastik eine Vielzahl von Schadstoffen adsorbieren kann, darunter Pestizide, Schwermetalle und persistent organische Schadstoffe. Wenn Meereslebewesen diese Partikel verschlucken, nehmen sie auch diese Schadstoffe auf. Wenn diese Tiere dann von größeren Lebewesen gefressen werden, kann sich die Konzentration der Schadstoffe in der Nahrungskette weiter erhöhen.

Schließlich gelangt das Mikroplastik auch auf unseren eigenen Tellern. Fische und Meeresfrüchte, die mit Mikroplastik kontaminiert sind, werden weltweit als Nahrungsmittel konsumiert. Studien haben bereits gezeigt, dass Mikroplastik in Fischen, Muscheln und anderen Meeresfrüchten gefunden wurde, was darauf hindeutet, dass es längst Bestandteil unserer Nahrungskette ist.

Die langfristigen Auswirkungen des Verzehrs von Mikroplastik auf die menschliche Gesundheit sind noch nicht vollständig erforscht, aber es gibt bereits Hinweise darauf, dass es potenziell schädliche Auswirkungen haben könnte.

Um diese Bedrohung einzudämmen, ist eine koordinierte globale Anstrengung erforderlich, um die Verschmutzung der Ozeane durch Plastikmüll zu reduzieren. Dies erfordert nicht nur eine bessere Abfallwirtschaft und Recyclingpraktiken, sondern auch die Entwicklung von Alternativen zu Kunststoffen und eine verstärkte Sensibilisierung für das Ausmaß des Problems. Wenn wir nicht handeln, wird die stille Gefahr des Mikroplastiks weiterhin unsere Umwelt und unsere Gesundheit bedrohen.